Geschichte der Sperre Beatenbucht


Das in die Tiefe gestaffelte Verteidigungssystem der Schweizer Armee wurde teilweise bereits vor dem 2. Weltkrieg, von der Grenze her über das Mittelland ins Réduit, in diesem Fall, bis hin zum Festungssektor Thunersee gebaut. 

Mit dem Armeebefehl Nr. 13 wurde von General Guisan der Rückzug grosser Truppenteile ins Réduit befohlen. 

Das dem Kommandanten der 3. Division unterstellte Gebirgsinfanterie-Regiments 15 plante und erstellte die Bunker und Sperrstellen entlang dem Thunersee, im Raum Grünenberg, Sigriswilerergrat, der Kander und im Gantrischgebiet. Die Sperrstelle Fischbalmen in der Beatenbucht wurde als letzte von sieben Sperren entlang des rechten Thunersee-Ufers nach Interlaken gebaut und 1942 fertiggestellt. Danach wurden die ersten Besetzungsübungen der neu erstellten Bunker und Sperren durchgeführt.
 
Während des Kalten Krieges und noch bis Ende 1994 war die Sperre Beatenbucht besetzt. Die Anlage gehörte zur Réduitbrigade 21, die einen Grossteil des Berner Oberlandes abdeckte.
 
Bei den Kriegsmobilmachungsübungen rückte die Truppe jeweils direkt in die Anlagen ein. Zur Sperre gehörte neben dem Felsenwerk mit Panzerabwehrkanone und leichtem Maschinengewehr, eine Strassensperre mit Sperrelementen aus Stahlträgern, und Stacheldraht, eingelagert in einem kleinen Depot (Kaverne)
 
Bewaffnet wurde die mit 21 Mann besetzte Anlage zuerst mit einer 4,7 cm Infanteriekanone auf Pivot Lafette, die später durch eine 9 cm Panzerabwehrkanone 50 ersetzt wurde. 

Mit dem Ende des kalten Krieges und dem Aufkommen von GPS gesteuerten Lenkwaffen, wurde die Anlage 1999 entklassifiziert.